Mehr Souveränität wagen
In Deutschland bis 2045 klimaneutral zu werden, ist ein ambitioniertes Ziel, das einer weitreichenden Transformation unserer Lebensstile und unserer Wirtschaftsweise bedarf.
Der furchtbare Krieg in der Ukraine zeigt uns auf erschreckende Art und Weise, welche Folgen die Abhängigkeit von Lieferanten in Unrechtsstaaten haben kann. Die Preise für Gas und Öl schnellen in Deutschland dramatisch in die Höhe, weil die Energiewende verschleppt wurde und Ressourcen sparen verpönt ist. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Gebäudesanierung können und müssen massiv beschleunigt werden.
Zahlreiche Unternehmen sind bereits Vorreiter, haben sich eigeninitiativ hohe Klimaschutzziele gesetzt und Klimaschutzmaßnahmen an ihren Standorten umgesetzt. Sie bieten Technologien, Produkte und Dienstleistungen für Effizienz, Suffizienz und Kreislaufwirtschaft an. Dezentralisierung stärkt die Energiesouveränität und gibt Unternehmen Planungssicherheit. Wir müssen uns jetzt entscheiden, welche Wirtschaft wir wollen.
Zeiten des Umbruchs können auch Zeiten des Aufbruchs sein. Wenn jetzt die Akteure im Markt, die Finanzwirtschaft und die Realwirtschaft gemeinsame Lösungen für die Transformation im großen Stil angehen, fährt die eingeschlafene Energiewende zur Höchstleistung auf. Wir werden überrascht sein, was wir in kürzester Zeit alles erreichen können.
Dieser Beitrag der B.A.U.M.-Vorsitzenden Yvonne Zwick erschien am 1. April im +3 Magazin in der Süddeutschen Zeitung.