COP 27: Viel Diplomatie aber wenig Ergebnisse?


Verspätet ging am Sonntag die COP27 im ägyptischen Scharm asch-Schaich zu Ende. Die seit dem 06. November aktive UN-Klimakonferenz konnte neben einigen Startschwierigkeiten durchaus für positive Schlagzeilen sorgen. So trat der neu gewählte Präsident Brasiliens Lula vor die Kamera und verkündete, dass Brasilien zurück sei und seinen Regenwald zukünftig wieder besser schützen wird. Die USA und China stehen seit der Konferenz nach langer diplomatischer Ruhe erneut im Austausch und in der Abschlusserklärung der parallel stattfindenden G20-Konferenz beschlossen Staats- und Regierungschefs, sich weiterhin dem 1,5 Grad Ziel zu widmen.

Zu Beginn der Konferenz wandte sich UN-Generalsekretär Antonio Guterres an die Teilnehmenden und betonte, dass wachsende CO2 Emissionen und steigende Temperaturen ein Klimachaos unumkehrbar machen. Obwohl den meisten Teilnehmenden die Dringlichkeit dieses Themas bekannt sein sollte, stockten die Gespräche um konkrete Ergebnisse. Schließlich einigte sich die Konferenz zum Sonntag doch auf eine Abschlusserklärung.

So kündigte Guterres einen Aktionsplan in Höhe von 3,1 Milliarden USD an, um innerhalb der nächsten fünf Jahre alle Menschen auf der Welt durch Frühwarnsysteme zu schützen. Bei der Anpassung an den Klimawandel gelten Frühwarnsysteme als relativ kostengünstig, aber sehr wirksam.

Zusätzlich wurde eine Forests und Climate Leaders' Partnership gegründet, mit der Maßnahmen von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft gebündelt werden, um gemeinsam gegen den Verlust von Wäldern und Bodendegradierung vorzugehen.

Der größte Schritt ist die Aufsetzung eines Fonds für besonders vulnerable Länder. Mit dem Geld sollen direkte Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern abgefangen werden. Viele Vertreter:innen, sowie auch Guterres, betitelten dies als historischen Durchbruch. Kritiker:innen betonten, dass bisher weder konkrete Summen bekannt sind, noch klar ist, wer genau einzahlen soll.

Des Weiteren soll es Versuche gegeben haben, Einigungen der Vorjahreskonferenz in Glasgow zu anzufechten, was der Vizepräsident der EU Kommission Timmermanns stark kritisiert. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock kritisiert eine Blockade von großen Emittenten und ölproduzierenden Staaten, die der Welt kostbare Zeit im Kampf gegen den Klimawandel kosten wird.

Inwiefern konkrete Pläne finanziert und realisiert werden können, bleibt abzuwarten. Fest steht, die vorliegenden Ergebnisse sind kein großer Schritt in Richtung 1,5 Grad Ziel.

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